Häusliche Pflege rund um die Uhr – diese Punkte sind zu beachten

Häusliche Altenpflege rund um die Uhr – wie das geht

Häusliche Pflege rund um die Uhr – diese Punkte sind zu beachten

Manchmal trifft einen das Schicksal härter, als man es sich denkt: Ein unvorhergesehener Unfall, eine Krankheit oder ein anderer Schicksalsschlag tritt ein und nichts ist mehr so wie vorher. Schneller als man denkt, kann man die Notsituation kommen, die eine kontinuierliche Pflege erfordert. Oder es ist auch einfach nur das Alter, das einfache Tätigkeiten im Haushalt und um Alltag schwieriger werden lässt.

Für diese Situationen gibt es die 24-Stunden-Pflege, die eine Betreuung zuhause möglich macht. In diesem Ratgeber informieren wir zu den wichtigsten Fragen und geben Antworten auf die häufigsten Themen:

 

Wie funktioniert 24-Stunden-Pflege konkret?

Der eigentliche Tagesablauf wird mit der Familie und dem Patienten besprochen. Er wird in Form einer Tagesordnung schriftlich festgelegt. Am ersten Tag muss alles im Detail besprochen werden. Die Pflegekraft muss informiert werden, wo sich der Supermarkt, die Apotheke und die Ärzte befinden, was der Patient gerne isst, womit er sich gerne beschäftigt usw.

Um 7 Uhr ist meist Beginn der Arbeitszeit für die Pflegekraft. Sie macht sich selbst fertig, duscht und räumt ihr Zimmer auf. Dann schaut die Pflegekraft nach dem Senioren, ob er noch schläft und ob noch alles in Ordnung ist.

Dann wird das Frühstück vorbereitet, die Räume gelüftet und aufgeräumt. Die Senioren werden deren Wünschen entsprechend geweckt. Bei Bedarf gibt die Pflegekraft ihnen Hilfestellung bei der Grundpflege. Dies dauert etwa eine Stunde.

Danach wird gefrühstückt und währenddessen das Schlafzimmer gelüftet. Der Senior kann entweder alleine essen oder er erhält Hilfestellung von der Pflegekraft. Es kann auch gemeinsam gegessen werden. Dabei kann eine Unterhaltung stattfinden und der Tagesablauf besprochen werden. Erledigungen und Termine wie Arztbesuche, Krankengymnastik etc., werden besprochen und geplant.

Danach findet für ein bis zwei Stunden ein Spaziergang statt. Dieser sollte bei jedem Wetter erfolgen, damit der Pflegebedürftige an die frische Luft kommt.

Nach dem Aufenthalt im Freien wird das Mittagessen vorbereitet und der Senior kann sich währenddessen ausruhen. Wenn der Senior noch fit genug ist, kann er bei der Essenszubereitung mithelfen. Das hilft bei der geistigen und motorischen Förderung. Das Mittagessen findet gemeinsam statt und danach halten alle eine kleine Mittagsruhe, die auch eine Mittagspause für die Pflegekraft ist.

Nachmittags werden Haushaltstätigkeiten wie Wäsche waschen, putzen, Bügeln usw. erledigt. Am Nachmittag gibt es eine Pause mit Kaffee und Kuchen oder einer zuckerfreien Alternative.

Nachmittags kann auch noch ein Spaziergang oder Besuche von Veranstaltungen, bei der Verwandtschaft oder Einkaufen stattfinden.

Etwa gegen 18 Uhr gibt es das Abendbrot. Danach kann der Senior sein Abendprogramm, wie Fernsehen, Lesen oder ähnliches abhalten. Die Pflegekraft kann sich entscheiden, ob sie daran teilnehmen möchte oder nochmals spazieren gehen möchte.

Vor dem Schlafengehen wird die Abendhygiene erledigt und der Senior macht sich mit oder ohne Hilfe Bett fertig. Um geistig fit und körperlich mobil zu bleiben, sollte der Senior alles, was ihm noch möglich ist, selbst erledigen. Das Motto sollte heißen „Hilf mir, es selbst zu tun“.

Danach ist Nachtruhe. Für den Notfall in der Nacht kann ein Babyfon angeschafft werden. Für Demenzkranke wird entsprechend ausgebildetes Personal benötigt. In einem solchen Fall sollte auch eine Pflegeplanung Demenz stattfinden.

 

Welche gesetzlichen Bedingungen liegen vor?

Es gilt das Hausbetreuungsgesetz, das vorsieht, dass eine Betreuung im Rahmen einer selbständigen und unselbständigen Tätigkeit in den eigenen vier Wänden erfolgen kann.

 

Welche Rahmenbedingungen sind erforderlich?

Die die Pflegeperson im selben Haushalt lebt, gibt es ein paar Voraussetzungen zu schaffen: Jeder Pflegekraft müssen ein eigenes Zimmer oder ein abgetrennter Schlafbereich zur Verfügung stehen mit Bett, Bettwäsche und einem Kleiderschrank. Die Mitbenutzung von Bad, Küche und WC muss gewährleistet sein. Jede Pflegefachkraft sollte die Möglichkeit haben, den Kontakt mit ihrer Familie zu halten, etwa durch Videotelefonate. Ein Internetanschluss wäre gut, ist aber nicht verpflichtend. Kost und Logis sind für die Pflegeperson frei.

 

Warum 24-Stunden-Betreuung genau das Richtige ist

Pflege zu Hause – genau dort, wo es am schönsten ist. So ist es möglich, dass Sie in Ihrem eigenen zuhause bleiben, wo Sie sich am sichersten und wohl fühlen. Auch dann, wenn Sie den Alltag nicht mehr alleine bewältigen können und manche Tätigkeiten nicht mehr so einfach funktionieren. Liebevolle und professionelle Betreuung für ein selbständiges Leben bis ins hohe Alter – das sieht die 24-Stunden-Pflege vor.

Besonders ältere Menschen benötigen ihre gewohnte Umgebung und die Umstellung auf eine neue Wohnung fällt schwer. Der Gedanke, geliebte Möbel und Erinnerungsstücke zurückzulassen, ist schmerzlich – schließlich zeigt es, dass sich das Leben ändert und die einst so geliebte Selbständigkeit schwindet. Niemand fühlt sich gerne abhängig oder hat das Gefühl, eine Last zu sein. Um dieses Gefühl zu ersparen, kann eine 24-Stunden-Pflege den Alltag aufrechterhalten und bei der Selbständigkeit unterstützen, wo es nötig ist. Für ein selbstbestimmtes Altern.

 

Was macht eine 24-Stunden-Pflege?

In der Regel wechseln sich zwei Betreuungspersonen im Zweimonatsrhythmus bei der 24-Stunden-Pflege ab. Die ausgebildeten und erfahrenen Pflegefachkräfte leben im Haushalt mit und sind rund um die Uhr da. Ihre Aufgabe ist es, im täglichen Leben zu unterstützen, wie etwa beim Ankleiden, der Körperpflege, bei Einkaufen, der Haushaltsführung und bei Arztbesuchen:

Haushaltsführung: Mahlzeiten zubereiten, Besorgungen, Reinigung, Wäsche waschen, Haustiere versorgen, Medikamente verabreichen

Gesellschaft: Gespräche führen, Karten spielen, Freizeitgestaltung, Kontakte aufrechterhalten, Spaziergänge

Haushaltsbuch: Ausgaben für die betreute Person werden dokumentiert

Vorbereiten auf Ortswechsel wie im Falle eines Urlaubs, Krankenhausaufenthaltes oder einer Rehabilitation

Welche Tätigkeiten sind nicht vorgesehen?

Pflegefachkräfte kümmern sich um die pflegebedürftige Person – das umfasst Aufgaben des täglichen Lebens und der Alltagsführung. Es gibt aber Tätigkeiten, die bei einer Betreuung nicht vorgesehen sind und die auch nicht auf Anweisung auszuführen sind: Aufgaben wie Gartenarbeiten, Renovierungsarbeiten, Arbeiten im Stall, Ausmisten oder Unterstützung bei der Erntearbeit, etc. zählen nicht zu den Aufgaben einer Pflegefachkraft und dürfen abgelehnt werden.

 

Arbeiten 24-Stunden-PflegerInnen wirklich 24 Stunden?

Die 24 Stunden Pflege meint nicht, dass die Arbeit rund um die Uhr erfolgt, denn jeder Mensch benötigt ausreichend Schlaf und Pausen. Natürlich ist die Pflegeperson 24 Stunden anwesend, hat aber ein Recht auf Erholung. Muss die Pflegefachkraft z.B. nachts öfters aufstehen, so ist auch tagsüber für ausreichend Pausen zu sorgen, um fehlenden Schlaf nachzuholen. Die Pflegepausen werden individuell mit der Familie vereinbart. Gegebenenfalls gibt es einen Ersatz.

 

Wieviel Freizeit steht einer Pflegefachkraft bei der 24 Stunden Pflege zu?

Wie jeder Mensch benötigen auch Pflegefachkräfte Ruhe, Freizeit und Privatsphäre. Sie leben zwar mit pflegebedürftigen Menschen in einer Wohnung zusammen, doch sie haben auch ein Recht auf Erholung und Freizeit innerhalb ihres Turnus. Die genaue Verteilung hängt im Wesentlichen auch vom Betreuungsaufwand ab – daher ist eine pauschale Antwort nicht möglich, sondern wird im Detail vertraglich festgelegt.

 

24-Stunden-Pflege – welche Ausbildung ist erforderlich?

Um in der 24 Stunden Pflege zu arbeiten ist eine Ausbildung erforderlich – egal, ob die Pflegefachkraft selbständig mit Gewerbe arbeitet oder bei einer Agentur angestellt ist. Die Ausbildung umfasst Theorie und Praxis für die Pflege von pflegebedürftigen Menschen. Soziale Kompetenz ist ebenso erforderlich wie zeitliche und persönliche Flexibilität.

 

24-Stunden-Pflege auch bei Demenz?

Ja, es gibt auch Pflegefachkräfte, die speziell im Umgang mit Demenz ausgebildet sind und sich dieser herausfordernden Situation mit Kompetenz und Einfühlungsvermögen stellen. Bitte zögern Sie nicht und kontaktieren Sie auch im Fall einer Demenzerkrankung eines nahen Angehörigen eine Agentur oder eine Pflegefachkraft. Es müssen nicht immer nur körperliche Herausforderungen und Einschränkungen sein, die Unterstützung im Alltag erforderlich machen.

 

Was passiert, wenn die Pflegefachkraft selbst erkrankt?

Im Vertrag ist geregelt, wie im Fall einer Erkrankung der Pflegefachkraft bei der 24 Stunden Pflege vorgegangen wird.

Wenn Sie eine Agentur heranziehen, so wird sich diese um Ersatz kümmern. Oft sind aber auch Pflegefachkräfte gut vernetzt und bieten einen Vertretungsservice an, um nahtlose 24 Stunden Pflege zu gewährleisten.

 

Wie ist die rechtliche Situation von BetreuerInnen?

Die meisten BetreuerInnen haben ein Gewerbe angemeldet und arbeiten selbständig. Andere BetreuerInnen sind angestellt und haben einen Vertrag mit ihrem Arbeitgeber – hier gibt es Unterschiede von Agentur zu Agentur.

 

Was passiert, wenn die Zusammenarbeit mit der Pflegefachkraft nicht passt?

Das Pflegepersonal ist auf den Umgang mit schwierigen Situationen geschult und bemüht, mögliche Schwierigkeiten zu lösen. Erfahrungen zeigen, dass die ersten Tage der 24-Stunden-Pflege oft die herausforderndsten sind, sich aber dann nach und nach eine Routine einspielt und man sich kennenlernt. Dem Erstkontakt und dem Eingewöhnen sollte unbedingt Zeit gegeben werden. Die Chemie muss stimmen, damit das Zusammenleben auch funktioniert. Wenn es nach einer ersten Phase gar nicht klappt, bitte suchen Sie das Gespräch mit der Agentur oder der Pflegefachkraft.

 

Wie schnell bekommt man eine 24 Stunden Pflege?

Wenn Sie sich für eine 24-Stunden-Pflege entscheiden, dauert es bei Agenturen nach einem Erstkontakt und Kennenlernen nur wenige Werktage, bis eine geeignete Pflegefachkraft mit den geforderten Pflegekenntnissen für die 24 Stunden Pflege zugeteilt wird.

Wenn Sie selbst nach einer selbständigen Pflegefachkraft suchen, ist der Erfolg auch von Ihrem Bemühen und Ihren Kontakten abhängig.

 

Voraussetzungen für die 24-Stunden-Pflege

Leider spielt das Leben nicht immer so, wie wir es uns vorstellen: Eine Krankheit, ein Unfall oder andere Gegebenheiten können dazu führen, dass Menschen auf Hilfe von anderen angewiesen sind. Dabei ist es egal, ob Sie 25 sind oder schon 70 Jahre und langsam merken, dass manche alltäglichen Tätigkeiten schwerer fallen. Wenn Sie einfache Dinge nicht mehr alleine lösen können, aber für einen Umzug oder Ortswechsel in ein Heim nicht bereit sind, dann ist die 24 Stunden Pflege eine Alternative.

Eine 24 Stunden Pflege können Sie immer beantragen, wenn Sie Unterstützung im täglichen Leben brauchen oder nach einem Schicksalsschlag nicht mehr alleine im Alltag zurechtkommen. Die Kosten berechnen sich aufgrund der Pflegestufe und möglicher Förderungen, die Sie in Anspruch nehmen können.

 

Agenturen für die 24-Stunden-Pflege

Es gibt verschiedene Agenturen, die sich auf die 24-Stunden-Pflege spezialisiert haben, um einerseits bei der Vermittlung zu unterstützen, aber auch um einen Qualitätsstandard zu garantieren und die Sicherheit zu vermitteln, dass es einen Ansprechpartner gibt, wenn es doch zu Schwierigkeiten bei der 24 Stunden Pflege kommt.

Agenturen nehmen einen Teil des administrativen Aufwands ab und kümmern sich um die nötigen Formulare und Förderungen, die es zu beantragen gibt. Sie führen Erstgespräche und sind bemüht, die passende BetreuerIn für die Situation zu finden, damit die 24-Stunden-Pflege möglichst gut übernommen werden kann. Damit erleichtern sie diesen schwierigen Schritt und ermöglichen es, sich auf die wesentlichen Dinge, wie z.B. die weitere Pflege, bis eine Pflegefachkraft kommt, zu konzentrieren.

 

Vorteile einer Agentur für die 24-Stunden-Pflege

administrativer Aufwand wird erleichtert und abgenommen

Hilfestellung bei Förderansuchen wie etwa Pflegegeld, Zuschuss, etc.

Pflegedokumentation für Pflegemanagement, damit die Übergabe reibungslos funktioniert, aber auch der Hausarzt immer einen guten Überblick hat

Qualitätssicherung durch diplomiertes Pflegepersonal mit entsprechendem Nachweis und Ausbildung

Einfache Suche der geeigneten Betreuungsperson, die auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist und alle erforderlichen Pflegedienste übernehmen kann

24 Stunden, rund um die Uhr, für Sie da

 

24 Stunden Betreuung – Qualitätssicherung

Immer wieder ist die Qualitätssicherung in der 24 Stunden Pflege ein großes Thema. Eine Agentur übernimmt diese Qualitätssicherung durch regelmäßiges Feedback und Schulungen und achtet schon bei der Vermittlung geeigneter Pflegefachkräfte auf gewisse Grundlagen und Voraussetzungen.

 

Was passiert, wenn die Dienstleistung der 24-Stunden-Pflege nicht mehr benötigt wird?

Ein Betreuungsvertrag wird auch unbestimmte Zeit abgeschlossen und die Kündigungsfristen sind genau definiert. Im Todesfall ist der Vertrag ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist sofort aufgehoben und die Wirksamkeit endet mit dem Abreisetag der Pflegefachkraft.

 

Erfahrungen mit der 24-Stunden-Pflege

Erfahrungen zeigen, dass Pflegefachkräfte der 24-Stunden-Pflege, besonders wenn sie schon lange in der Familie tätig sind, wie eigene Familienmitglieder werden. Es entsteht eine enge Bindung und ein gutes Vertrauensverhältnis zueinander, es werden Familienfeierlichkeiten zusammen gestaltet und es gibt auch ein offenes Ohr für Anliegen vieler Art. Eine 24-Stunden-Pflege ist wie eine erweiterte Familie, die entlastet und unterstützt, wenn die eigenen Kräfte es nicht mehr zulassen oder es keine andere Möglichkeit gibt. Auch wenn es zu Beginn nicht einfach ist, sich einer fremden Person zu öffnen und sie aufzunehmen, so zeigen viele positive Erfahrungen mit der 24-Stunden-Pflege, wie wertvoll dieser persönliche Kontakt ist und wie wertvoll es ist, dass die Pflege in den eigenen vier Wänden stattfindet.

 

Wie viele Stunden bedeutet „Vollzeit Altenpflege“?

Laut Gesetz bedeutet Vollzeit Altenpflege 40 Stunden die Woche. Diese Zeit wird zwischen Pflegekräften so eingeteilt, dass immer jemand für die Seniorenhilfe und Pflege anwesend ist. Die Arbeitszeit liegt zwischen 7 Uhr am Morgen und 20 Uhr Abends bei einer sechs-Tage-Woche, wobei immer ein Tag frei ist.